Heute beschäftigen wir uns mit dem Aushängeschild des VfR, sprich der ersten Mannschaft. Aus diesem Grund stand der Spielführer der ersten Mannschaft Fabian Longhitano (25) zu einem Interview zur Verfügung. Darin erzählte Fabian, wie man sich seinerzeit aus der Krise herausgearbeitet hat, über die besondere Konstellation im Trainerteam und realistiche Ziele für die Zukunft.
Landau-Kurier (LK): Hallo Fabian! Wie geht es dir? Wie geht es den Jungs der ersten Mannschaft? Habt ihr Kontakt untereinander in dieser schwierigen Zeit?
Fabian Longhitano: Mir geht es zum Glück gut und ich brenne total darauf, wieder auf die Landau zu dürfen und mit meinen Jungs zu kicken. Wir schicken uns immer regelmäßig unsere Laufeinheiten in die gemeinsame WhatsApp-Gruppe und diskutieren über die Ergebnisse der Profis, die ja das Glück haben, weiterspielen zu dürfen.
LK: In der letzten Saison hattet ihr ein rabenschwarzes Jahr und als Tabellenschlusslicht kaum gepunktet. Dank Corona seid ihr in der Liga geblieben. Wie habt ihr es in dieser Saison geschafft, den Schalter umzulegen und wieder erfolgreicher zu sein?
Fabian Longhitano: Das letzte Jahr war ein ganz schweres Jahr für uns. Wir hatten viel Pech und wenn einmal der Wurm drin ist, ist es schwer da raus zu kommen. Wir waren letztes Jahr individuell zu schwach besetzt, wobei wir einige Abgänge und kaum Zugänge hatten. Der Kader war zu klein, um anständig trainieren zu können. Es ging wie ein Selbstläufer immer weiter die Tabelle runter und nicht mehr nach oben. Zum Glück konnten wir letztes Jahr nicht absteigen, da schon zwei Absteiger fest standen.
Diese Saison haben wir uns mit sehr talentierten, jungen Spielern und zwei Rückkehrern verstärkt und sind allgemein breiter im Kader aufgestellt. Als Konsequenz daraus haben wir nun die Möglichkeit auf ein qualitativ besseres Training mit Taktikschulung und einem gesunden Konkurrenzkampf im Team. Und schon geht’s wieder bergauf. So haben wir dann verdient wieder Spiele gewonnen, aber auch leider unnötig Punkte liegen lassen. In diesen Momenten fehlte uns vielleicht noch ein Stück mehr Siegeswille, Motivation und auch Spielglück, was im Fußball dazu gehört. Ich bin sehr glücklich, Teil dieser Mannschaft zu sein. Da steckt viel Talent drin und das Schöne ist auch, dass wir alle Neuzugänge gut integriert haben. Wir haben einen super Teamgeist und wenn wir das weiterhin auf den Platz bringen, werden wir noch einige Punkte holen.
LK: Euer Trainerteam besteht aus Cheftrainer Gökhan Erbis und deinem Vater Salvatore Longhitano, der als Co-Trainer fungiert. Wie kommt die Mannschaft mit beiden klar und was bedeutet es für dich, dass dein Vater im Trainerteam ist?
Fabian Longhitano: Seit ungefähr einem Jahr haben wir auch noch Semih im Trainerteam, der sich super mit den Spielern und Trainern ergänzt und bis jetzt tolle Arbeit abliefert.
Die Stimmung zwischen Team und Trainern ist wirklich sehr gut. Gökhan investiert sehr viel Zeit und Kraft für uns und ich denke, dass wir ihm das in den restlichen Spielen der Saison 20/21 zurückgeben werden. Er arbeitet an coronakonformen Trainingseinheiten und pusht uns alle dazu, sich fit zu halten. Er brennt am meisten, endlich wieder loszulegen.
Mein Vater ist ja hauptsächlich für unsere Torhüter zuständig. Er bringt sich aber mit seinen Ideen und Erfahrungen in die Diskussionen mit ein. Der Respekt und die Akzeptanz der Mannschaft bezüglich seiner Funktion ist absolut vorhanden.
Ihm liegt der VfR wirklich am Herzen, seit er meine Schwester und mich als kleine Kinder oben auf dem legendären alten Aschenplatz spielen lassen hat. Dort haben wir das Fußballspielen gelernt und ich bin stolz darauf, immer noch beim VfR zu spielen. Wir haben viele in der Manschaft, die sich schon von klein auf kennen und das ist schon was besonderes. Ich würde mir wünschen, dass wir in Zukunft noch größere Erfolge zusammen feiern können, denn das würde allem noch die Krone aufsetzen.
LK: Was ist deiner Meinung nach perspektivisch mit dieser Mannschaft möglich? Benötigt ihr eine Verjüngung bzw. viele externe Neuzugänge?
Fabian Longhitano: Ich will gar nicht so weit vorausschauen. Erstmal müssen wir uns auf den Restart fokussieren, denn man weiß nie, ob dabei alle gesund und verletzungsfrei bleiben.
Unser kurzfristiges Ziel ist es, die derzeitige Position im oberen Tabellendrittel zu festigen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir das schaffen werden.
Langfristig wünsche ich mir Neuzugänge, die uns wirklich weiterbringen können. Wir sind eine offene und engagierte Truppe, welche junge und talentierte Spieler integrieren möchte . Bei uns findet man definitiv neue Freunde, die immer alles geben und stets zusammenstehen.
LK: Schließlich möchten wir von Dir wissen, wie lange du noch spielen möchtest? Könntest du dir nach deiner Karriere eine andere Position im Verein vorstellen?
Fabian Longhitano: Ich würde schon noch zehn Jahre spielen. Ich hoffe, dass ich dafür gesund bleibe. Es liegt ganz allein an mir und meiner Fitness, um so lange wie möglich konkurrenzfähig für die erste Mannschaft zu sein und dem VfR Fischenich zu helfen. Was danach kommt, wird die Zeit zeigen. Ich bin offen für alles.
Ich möchte alle Leserinnen und Leser grüßen. Haltet durch, bleibt gesund und hoffentlich könnt ihr euch bald wieder attraktiven Fußball „Made in Fischenich“ an der Landau anschauen!
Wir freuen uns auf euch!